Verhaltenstipps - so hilfst Du anderen
Den Rechten nicht die Straße überlassen – das ist leicht gesagt. Doch was ist zu tun, wenn Du selbst Zeuge von rechter Gewalt auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Club wirst? Dafür gibt es leider keine Patentrezepte – aber immerhin wertvolle Tipps.
Wichtig sind vor allem drei Dinge:
- Verlasse Dich nie darauf, dass ein anderer schon die Polizei geholt hat.
- Betrachte Deine Stimme als "Waffe". Mit ihr kannst Du Aufmerksamkeit erzeugen, Hilfe holen, ablenken.
- Bringe Dich selbst nicht in Gefahr. Aber zeige den Täter*innen aus sicherer Entfernung, dass Du sie beobachtest. Merke Dir die Täter*innen: Was haben sie an? Wie sprechen sie? Was ist auffällig an ihnen? Wohin flüchten sie?
Nimm Kontakt zum Opfer auf!
Solidarisiere Dich mit Opfern: "Ich rufe die Polizei! Kommen Sie her zu uns!" Solche Ausrufe machen Angegriffenen Mut und Angreifende unsicher.
Schlage Alarm!
Benachrichtige so schnell wie möglich die Polizei. Der Notruf "110" ist kostenlos (auch vom Smartphone aus). Erkläre, was und wo es passiert und warte auf eventuelle Rückfragen der Polizei.
Hole Helfer!
Sprich Passant*innen oder andere Fahrgäste gezielt auf den Übergriff an: "Sie – in der roten Jacke. Das Mädchen da vorne braucht unsere Hilfe. Helfen Sie mir bitte!"
Errege Aufmerksamkeit!
Es gilt, so viele Menschen wie möglich auf die Situation aufmerksam zu machen ("Sehen Sie, was hier passiert? Finden Sie das in Ordnung?") und sie am Wegschauen zu hindern. Je mehr Leute sich zusammengefunden haben, desto mehr Menschen werden sich mit euch solidarisieren.
Benutze Deine Stimme als "Waffe"!
Rufe den Angreifer*innen "Lassen Sie das!" oder "Aufhören!" entgegen. Je länger Du rufst, desto mehr Leute werden mit rufen.
Kümmere Dich um das Opfer!
Flüchten die Angreifenden, leiste bis zum Eintreffen von Polizei oder Notarzt Erste Hilfe oder zeige den Angegriffenen, dass sie jetzt in Sicherheit sind und Du Dich um sie kümmerst.
Sei Zeug*in!
Auch wenn andere die Situation ebenfalls beobachtet haben: Um Täter*innen zu bestrafen, braucht es Zeug*innen. Deine Aussage bei der Polizei kann dafür entscheidend sein. Ein Angriff ohne Folgen für die Täter*innen gibt ihnen noch mehr Mut für das nächste Mal.